Bautage am Gymnasium Fürstenried
Das Gymnasium Fürstenried beschäftigt sich im Kulturerbejahr mit dem benachbarten Forstenrieder Park und seinen ehemaligen Jagdpavillons.
Der Forstenrieder Park war über Jahrhunderte ein Teil des ehemaligen Jagdgebietes der Wittelsbacher. 1733–35 ließ Kurfürst Karl Albrecht vier „Jagdlusthäuser“ im großräumigen Jagdrevier der Wittelsbacher errichten – das so genannte gelbe, blaue, rote und grüne Haus.
Am heute noch erkennbaren „Churfürstenstern“ ist das radiale Achsensystem zwischen den Pavillons bis heute ablesbar. Im Zentrum des Churfürstensterns stand das 1733 durch Joseph Effner errichtete „Gelbe Haus“, das im Fokus des Projektes am Gymnasium Fürstenried steht. Französische Pavillonbauten wie auch die Pagodenburg (Schlosspark Nymphenburg) waren Vorbilder für das Gelbe Haus, das seinerseits vorbildhaft wirkte wie beispielsweise bei Schloss Clemenswerth im Münsterland, erbaut durch Kurfürst Karl Albrechts Bruder August von Köln.
Im Rahmen des Projektes beschäftigten sich Schüler/innen verschiedener Jahrgänge mit der Geschichte des Ortes in einer fotografischen Spurensuche, einer Auseinandersetzung mit historischen Parkanlagen sowie der Architektur des Holz-Pavillons.
In einem zweitägigen Workshop mit Stephanie Reiterer und Jan Weber-Ebnet wurde im Team die Konstruktion eines Pavillons entwickelt, der im Sinne eines Schmetterlings (Papillon) als „fliegendes Bauwerk“ funktionieren sollte. Für die handwerkliche Umsetzung stand die Werkstatt der Schule zur Verfügung. Hier wurde intensiv gesägt, gebohrt und gebaut.
Denn wenige Tage später sollte das „Gelbe Haus“ zu den Kulturtagen der Schule im Forstenrieder Park wieder auferstehen.