Spurensuche im Grenzstreifen

Schüler/innen des Gymnasiums Lappersdorf und der deutschen Schule Prag gehen im tschechischen Grenzstreifen auf Spurensuche.

Europas bewegte Vergangenheit wird besonders in den Grenzregionen deutlich. Der Grenzraum Bayern-Böhmen ist geprägt von Krieg und Frieden, von sich wandelnden Grenzen und einer heute endlich offenen Grenze.
Der Geschichte dieser Region wollte das grenzübergreifende Schulprojektermöglicht durch den deutsch-tschechischen Zukunftsfond, nachgehen und sie erlebbar machen. Dabei stand jedoch nicht nur die kulturelle und baugeschichtliche Auseinandersetzung im Fokus. Das Kennenlernen, Austausch und das Entstehen neuer Freundschaften war ebenso wichtiger Teil des Projektes. Bereits im Mai erradelten sich die Teams aus Regensburg und Prag den Grenzstreifen und entdeckten dabei mehrere verschwundene Dörfer, die nach 1945 im Zuge der Absiedelung des Grenzstreifens auf tschechischer Seite weichen mussten.

Einer dieser Orte war die Ortschaft Grafenried mit ihren ca. 200, zumeist deutschen Einwohner/innen. Heute sind die Spuren des Orts auf Grund des Engagements einzelner Bürger der Region zum Teil wieder freigelegt und in einer Art Freiluftmuseum zu erleben.
Die Grundmauern, Überreste und Keller sind noch gut zu erkennen und laden ein, auf Spurensuche zu gehen. Am Projekttag „LOST TRACES … – Spurensuche Grafenried“ stürzten sich die Teams mit großem Eifer in Nachforschungen, Erkundungen. Sie stellten Hypothesen zu den verschwunden Gebäuden, ihrem Aussehen und ihrer Nutzung auf und versuchten, die alte Gemäuer wiederauferstehen zu lassen.

Um sich den Dorfplatzes um die Kirche St. Georgien besser vorstellen zu können, bauten die Schüler/innen an diesem Tag Fassaden die verschwundener Gebäude mit einfachen Lattenrahmen nach. Aus den Grundmauern oder der freien Wiesen erwuchsen auf diese Weise dreidimensionale Raumvolumen.. Deutsche und tschechische Jugendliche errichteten gemeinsam symbolisch das Dorf Grafenried als Zeichen des europäischen Miteinanders und des Friedens.

Und dieses Miteinander wurds beim abendlichen Abschlussfest stimmungsvoll gefeiert. Die Holz-Konstruktionen wurden beleuchtet, beim gemeinsamen Essen, beim Musizieren oder um das Lagerfeuer waren alle eines – junge Europäer/innen.

Ein Dankeschön an den BR , der den Tag in einem Filmbeitrag dokumentiert hat:

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