Workshop „Bauen für den Ritus“

Was ist eigentlich das besondere an einer Synagoge und welche rituellen Elemente machen sie aus?
Warum feiern gläubige Juden in einer Laubhütte, welche Vorschriften gibt es und wie wird sie gebaut?

Am ersten Workshop-Tag ging es um die Laubhütte – aus verschiedenen Texten trugen die Schüler/innen die zum Teil sehr strengen Bau- und Nutzungsvorschriften zusammen und entdeckten immer wieder sehr originelle Hinweise, wie die Vorschriften umgangen werden können. Mit genau diesem Augenzwinkern suchten sich die Schüler/innen Orte für den Bau ihrer Laubhütten und entwickelten großmaßstäbliche Modelle,
– für den Balkon eines Renaissancepalastes,
– als mobile Rikscha oder über einer engen Gasse da man den öffentlichen Raum „nicht stehlen darf“,
– auf einem Donaufloß, da man während des Sukkot nur „auf dem Wasser reisen darf“.

Die Modelle wurden am vorgesehenen Standort in der Stadt fotografiert.
Rechercheergebnisse, Modellfotografien und ein persönliches Statement der Entwurfsverfasser wurden, wie in den anderen Workshops auf dem Bauzaunbanner montiert.

An zweiten Tag ging es darum, anhand von Plänen und Texten die Elemente zu identifizieren die eine Synagoge ausmachen, deren rituellen Hintergrund zu entschlüsseln und zu vergleichen, wie diese Bauaufgabe zu verschiedenen Zeiten umgesetzt wurde. Dazu wurden Pläne der 1938 abgebrochenen Synagoge mit der im Bau befindlichen überlagert, analysiert und die gestalterisch-dekorativen Elemente der jeweiligen Epochen verglichen.
Auf dem Banner entstand ein anschauliches Glossar zur Typologie der Synagoge.